Zumindest etwas Gutes…

Eine positive Entwicklung der Geschichte um den Memorial-Aktivisten Jurij Dmitriew:
Heute Morgen wurde Dmitriew nach einem Jahr und einem Monat aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Ermittlungen gegen ihn laufen jedoch immer noch, er hat sich verpflichtet, das Land nicht zu verlassen.
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(Bildquelle: (c)Anna Artemjewa/ “Nowaja gaseta”)

Wenn “unliebsamen Personen” Drogen zugesteckt werden

Der Leiter der tschetschenischen Abteilung der Menschenrechtsorganisation “Memorial”, Ojub Titiew, wurde am 9. Januar 2017 festgenommen, in seinem Auto wurden 180 Gramm Marihuana entdeckt. Während der Gerichtsverhandlung sagte Titiew, dass die Drogen ihm von den Polizisten während der Durchsuchung untergeschoben worden sind.

In einem Kommentar in der “Nowaja gaseta” beschreibt Jelena Milaschina, dass Titiew ein ausgezeichneter Sportler sei, vor dem Krieg als Kindertrainer gearbeitet habe, nicht rauche und auch im Alter von 60 Jahren jeden Tag 10 Kilometer jogge. Die Vorwürfe des Drogenkonsums seien daher lächerlich.

Titiews Verwandten wurden von Unbekannten angegriffen und haben, wie Medusa mit Berufung auf Titiews Anwalt Pjotr Saikin mitteilt Tschetschenien mittlerweile verlassen.

Bemerkenswert in diesem Kontext ist jedoch die Äußerung des damaligen stellvertretenden tschetschenischen Innenministers Apti Alaudinow im Jahr 2014, in der er Polizisten aufforderte, Verdächtigen “bei Bedarf” Rauschgift unterzuschieben.